Besuch der Firma manomama, Frau Trinkwalder

 

Zitat aus dem blog von Frau Trinkwalder:

 

http://www.manomama.de/blog/

   

Zumindest gehörte die Welt eben jenen Menschen einmal in Augsburg. Meine Stadt war die Stadt der Spinner und Weber. Heute noch ist mein Lieblingsplatz vor der ehemaligen Kammgarn-Spinnerei im Textilviertel. Hier riecht man förmlich noch die alten Zeiten und hier war es auch, als ich die Idee hatte, wieder zu spinnen. Es gibt nämlich in Deutschland so gut wie keine Naturfaser-Spinnerei mehr. Die noch übrig gebliebenen Spinnereien sind in Weltmarkt-Konkurrenz und haben sich auf die Produktion von absoluten High-Tech-Garnen spezialisiert. Außerdem ist es mein Traum, wieder ALLES in Augsburg und Umgebung produzieren können – die gesamte Vorstufe. Ging ja früher auch.

Nachdem wir nun Hanf, Leinen und weitere Naturfasern aus Süddeutschland verarbeiten möchten, macht es auch keinen Sinn, unsere Rohwaren nach Asien zu verschiffen, um dort dann ein Garn zurückzubekommen. Und wer uns nun ein bisschen kennt, weiß, dass wir so verrückt sind – und spinnen.

Aber, bevor man ans spinnen denkt, sollte man wissen, wie es geht 

 

Deshalb habe ich vergangenes Wochenende den Herrn Hirsch besucht. Er baut mit seiner Firma seit über 30 Jahren Spinnmaschinen. Mit 65 Jahren ist er ein wandelndes Spinn-Lexikon. Für viele, große Konzerne hat er schon die besten Rezepturen gefunden. Naja, und dann komme ich mit meinem Naturzeugs. Überrascht war Herr Hirsch nicht. Im Gegenteil: „Da werma scho was Gscheits drauß macha!“, sagt er.

 

Geduldig erklärt er meinem Filius und mir, wie man aus einer Handvoll Flusen ein Garn macht. Eigentlich überhaupt nicht schwer. Man steckt die Lunte (so nennt man den Kammzug des Fasermaterial, das aussieht wie eine „Wattewurst“) unten rein, über den Zylinder werden die Fasern quasi zentrifugiert und oben kommt ein Garn heraus, welches aufgespult wird.

 

Was hingegen ziemlich viel Erfahrung und Übung bedarf ist die Einstellung der Maschine – und der Zylinder. Schon kleine Veränderungen lassen aus den Fasern kein Garn werden. Eine Mischung aus Ausprobieren und Glückssache bei mir, routinierte Handgriffe und Erfahrung beim Herrn Hirsch. Damit ich die Maschine zum laufen bekomme, darf man gerne mal ein Stündchen einrechnen, wie schnell beim Herrn Hirsch das geht, zeigt das kleine Video

 

Nach zwei Stunden haben wir unsere erste Spinn-Lehrstunde abgebrochen. Wie es aber weitergeht? Gemeinsam mit dem Herrn Hirsch tüfteln wir an Naturfaser- und Recyclinggarnen und an den nächsten Schritten, wie eine kleine Spinnerei in Augsburg aussehen kann. Das nämlich ist das Ziel.

 

 

 

HIMATEX Textil
Mühlweg 1
85088 Vohburg
+49 (0) 8457-935 959
himatex@himatex.de